WhatsApp ändert seine Nutzungsbedingungen

Seitdem bei WhatsApp ein Meldung zu plötzlich geänderten Nutzungs- und Datenschutzbedingungen aufgetaucht war, herrscht bei vielen große Unklarheit, was das denn nun für Nutzer:innen genau bedeutet.

Der Messengerdienst von Facebook steht schon seit geraumer Zeit in der Kritik, es mit dem Datenschutz seiner Nutzer:innen nicht so genau zu nehmen. Stimmt man bei der Installation den AGBs zu, erlaubt man WhatsApp seine Telefonnummer, den Profilnamen, das Profilbild sowie die eigene E-Mail-Adresse verwenden zu dürfen. Neben den eigenen Daten werden aber auch die Nummern sämtlicher Kontakte des eigenen Telefonbuchs kopiert und landen auf unbestimmte Zeit auf Servern der Facebook-Tochter in den USA.

Zusätzlich sammelt WhatsApp noch weitere Informationen, die mit der eigentlichen Nutzung der App nur wenig zu tun haben. So sammelt der Messenger zum Beispiel Nutzungs- und Log-Informationen und welche Funktionen Sie innerhalb der App noch so nutzen, wie etwa die Telefonie. Weiterhin werden Informationen zum Smartphone-Modell inklusive Zeitzone und Sprache, so wie das verwendete Netz und der Standort vermerkt. Bei so viel Sammelleidenschaft fallen die Nutzungsdauer, der Batteriestatus, die Signalstärke, IP-Adressen oder Anrufervorwahlen ja schon fast nicht mehr ins Gewicht. Mit dem Abnicken der AGBs verzichten Nutzer:innen damit auf eine ganze Menge Privatsphäre. Denn auch trotz DSGVO lässt sich folgender Text in den AGBs finden: „WhatsApp verwendet die ihm zur Verfügung stehenden Informationen und arbeitet auch mit Partnern, Dienstleistern und verbundenen Unternehmen zusammen“.

Tja, was hat es denn nun aber mit den neuen AGBs aufsich, denen man bis zum 08.01. diesen Jahres unbedingt zustimmen musste? Hat man dies nämlich abgelehnt, konnte man den Messenger gleich deinstallieren, da eine weitere Nutzung nicht mehr möglich war.

Scheinbar hatte dieses Vorgehen bei sehr vielen Menschen eine große Verwunderung hervorgerufen, weshalb sich schnell die „Director of Policy“ von WhatsApp, Niamh Sweeney, auf Twitter dazu äußerte. Laut Sweeney solle sich für Nutzer:innen der der Europäischen Region mit dem Update nichts ändert. Es seien wohl keine Änderungen am Datenaustausch in Europa vorgenommen worden. Daten von Nutzer:innen der Europäischen Region würden wohl auch weiterhin nicht mit dem Mutterkonzern Facebook zur Produkt- oder Anzeigenverbesserung geteilt, so Sweeney.

Allerdings fand der hamburgische Datenschutzbeautragte, Johannes Caspar, noch ein paar Ungereimtheiten in den AGBs von WhatsApp und anderen Facebook-Unternehmen, weshalb man sich wohl bald noch einmal mit der Aufsichtsbehörde in Irland in Verbindung setzen werde. Ein vertrauenswürdiges Vorgehen eines Unternehmens sieht in unseren Augen allerdings etwas anders aus.

Wer sich über die seltsame Geschichte mit den neuen AGBs noch etwas genauer informieren möchte, der kann sich gerne in diesen beiden Artikeln des online IT-Magazins „Heise“ dazu informieren. (Artikel 1 vom 07.01.2021 / Artikel 2 vom 08.01.2021) Was insgesamt noch so an WhatsApp zu kritisieren ist, dass erklärt dieser Artikel von Klicksafe noch einmal ausführlich.

Update: WhatsApp verschiebt das Zwangs-Update und die Umsetzung der neuen Datenschutzrichtlinie nun erst einmal noch um mehrere Monate. Geplant ist, dass die neue Richtlinie erst ab dem 15. Mai gelten soll, wie die Firma in einem Blogeintrag mitteilte. Was sich dann für Nutzer:innen in Europa wirklich ändern wird, bleibt allerdings weiter unklar. Es deutet sich allerdings bereits an, dass Nutzer:innen außerhalb von Europa möglicherweise bald Werbung innerhalb der App eingeblendet wird. Wäre das nicht der perfekte Zeitpunkt, um mal über einen generallen Wechsel zu einem anderen Messenger nachzudenken?! Auf dieser Seite von „t3n.de“ findet ihr einen Überblick über viele alternative Dienste zum Messenger-Dienst WhatsApp.

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